Naama Arads Installation ‘Har Hazofim’ zitiert den Fensterausblick aus dem fiktiven Frank-Lloyd-Wright-Bau aus Hitchcocks Film North by Northwest von 1959. Ein seidener pfirsichfarbener Vorhang filtert den Blick auf die dahinter auf die Wand geklebten Xeroxkopien, die eine Landschaft zeigen. Die paternalistischen Präsidentenköpfe von Mount Rushmore und die modernistische Architektur werden in einer zärtlich-feministischen Geste des Verschleierns in ihrer Materialität und Ideologie verkehrt. Der Titel der Arbeit nimmt Bezug auf den gleichnamigen Berg, der als israelische Enklave im Osten Jerusalems die 1906 gegründete Bezalel-Kunstakademie beherbergt.
Ein T-Shirt aus steifem braunen Leder ist mit dem digitalen Interface eines Videospiels bedruckt. ‘Big Daddy’ ist nach dem selbstgewählten Usernamen des 22-jährigen Stars des mit über 11 Millionen Spieler_innen größten Online-Strategiespiels Dota 2 benannt. Der Abdruck eines Screenshots auf einer Tierhaut, welche die Form einer Rüstung für die Online-Rollenspiel-Kämpfer_innen annimmt, durchbricht die Unterscheidung zwischen digitaler Sphäre und den physischen Körpern der Spieler_innen. Der Zusammenhalt der Online-Community von Big Daddy und seinen Millionen Fans speist sich aus der wiederholten Darbietung ihrer Identitäten als digitale Kämpfer_innen und Athlet_innen. Zugewandt kommentiert Timo Seber durch seine fiktive Rüstungen und Möglichkeiten der Ertüchtigung die Körperlosigkeit digitalen Sports.