Rotimi Fani-Kayode – Under the Surplice / Nothing to Lose IV + IX / Bronze Head

Rotimi Fani-Kayode – Under the Surplice / Nothing to Lose IV + IX / Bronze Head

© Rotimi Fani-Kayode, Courtesy of Autograph ABP

‘Meine Realität ist nicht dieselbe wie jene, die uns in westlichen Fotografien präsentiert wird. Als Afrikaner, der mit einem westlichen Medium arbeitet, versuche ich die spirituelle Dimension in meinen Bildern herauszuarbeiten, damit Realitätskonzepte mehrdeutig werden und sich für Neuinterpretationen öffnen. Die Voraussetzung dafür ist das, was Yoruba-Priester eine Technik der Ekstase nennen.’ R. F.-K.

Rotimi Fani-Kayode greift in seinen Fotografien rituelle und bildnerische Traditionen der nigerianischen Diaspora auf. Seine homoerotischen Darstellungen sind jedoch bewusst nicht traditionalistisch. Sie entspringen den zeitgenössischen Debatten der 1980er Jahre um Body Art und inszenierte Fotografie. Die sexualisierte Aneignung von Yoruba-Motiven erinnert zugleich an die Fetischisierung nigerianischer Masken durch die kanonisierten Väter der Modernen Kunst. Diese nutzten zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre eigenen primitivistischen Projektionen auf afrikanische Beutekunst als Inspirationsquellen.