Naama Arads Installation ‘Har Hazofim’ zitiert den Fensterausblick aus dem fiktiven Frank-Lloyd-Wright-Bau aus Hitchcocks Film North by Northwest von 1959. Ein seidener pfirsichfarbener Vorhang filtert den Blick auf die dahinter auf die Wand geklebten Xeroxkopien, die eine Landschaft zeigen. Die paternalistischen Präsidentenköpfe von Mount Rushmore und die modernistische Architektur werden in einer zärtlich-feministischen Geste des Verschleierns in ihrer Materialität und Ideologie verkehrt. Der Titel der Arbeit nimmt Bezug auf den gleichnamigen Berg, der als israelische Enklave im Osten Jerusalems die 1906 gegründete Bezalel-Kunstakademie beherbergt.
Paper collage on board with gold leaf frame, 30 × 25cm, 2009, courtesy: the artist.
In ein Foto von vier amerikanischen Astronauten in silbernen Raumanzügen ist eine in goldene Gewänder gehüllte christliche Heiligengruppe collagiert. Beide Gruppierungen ähneln sich in ihrer metallisch glänzenden Erscheinung sowie den runden Einfassungen ihrer Köpfe durch Helme und Heiligenscheine. Mirs künstlerische Arbeit zeigt Analogien in den Ikonographien von Wissenschaft und Glauben auf. Beide bringen väterliche Identifikationsfiguren hervor, beide besitzen Machtansprüche auf menschliches Leben und die Erde. Gleichzeitig stehen sowohl Heilige als auch Astronaut_innen für die Hoffnung auf ein Jenseits irdischer Existenz.